REDE TOTENSONNTAG 2024
icon.crdate26.11.2024
REDE TOTENSONNTAG 2024
REDE TOTENSONNTAG 2024
Sehr geehrte Anwesende,
am Totensonntag des vergangenen Jahres begann meine Rede folgendermaßen: „Man könnte derzeit meinen, unsere Welt gerät aus den Fugen“.
Leider hat sich innerhalb eines Jahres wenig bis gar nichts an dieser Feststellung verändert – im Gegenteil!
Der russische Überfall auf die Ukraine dauert fort, die Intensität nimmt eher noch zu.
Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten gehen mit unverminderter Härte weiter.
Dann ganz aktuell die Wahl eines neuen US Präsidenten mit politisch und wirtschaftlich schwer kalkulierbaren Folgen. Fast zeitgleich, als wäre es nicht schon genug, kommt noch das Scheitern der seitherigen Bundesregierung hinzu.
Die fest nur noch schlechten täglichen Nachrichten scheinen uns alle zu lähmen.
Vieles, was noch in der Vergangenheit selbstverständlich war, ist es mittlerweile nicht mehr!
Das Gespenst des Krieges ist zurück in Europa, sozusagen direkt vor unserer Haustür.
Wir spüren es alle, alles wird unsicherer und viele werden verunsichert.
Was sind wirklich Fakten, was sind sog. „Fake-News“?
Wem kann man noch glauben?
Und so ziehen sich viele in ihr selbsterbautes „Schneckenhaus“ zurück.
Aber dass dies auch keine Lösung ist, muss ich nicht sagen!
Wir machen uns Sorgen um die ärztliche und auch um die pflegerische Versorgung von älteren, kranken und hilfsbedürftigen Menschen.
Wer möchte denn als Hausarzt allein rund um die Uhr inklusive an den Feiertagen mit wenig oder fast keinem Urlaub Tag aus, Tag ein, nur für die Patienten da sein? Wer möchte das denn heute noch machen? Ähnliches gilt für andere Berufszweige.
Ja, wir haben es uns alle im Wohlstand sehr gut eingerichtet und so allmählich kommt das kollektive Erwachen!
Bei all den Herausforderungen und Schwierigkeiten sowohl im Kleinen wie auch im Großen dürfen wir jedoch das Gute nicht vergessen!
Wir alle können froh und dankbar darüber sein, dass wir in den vergangenen nahezu 80 Jahren in Frieden und Freiheit in unserem Land leben durften.
Und wir können froh und dankbar auf eine großartige wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes in den vergangenen Jahrzehnten blicken, welche vielen von uns Prosperität und Wohlstand gebracht hat.
Und wir können froh und dankbar sein, dass wir in unserem Land eine funktionierende Demokratie mit freier Meinungsäußerung haben dürfen.
Gerade in den heutigen unruhigen Zeiten ist dies alles andere als eine Selbstverständlichkeit.
Und in unserer unmittelbaren Umgebung, in unserem Ort, ja in unserer Nachbarschaft, im Freundes,- Bekannten,-und Verwandtenkreis gibt es immer noch viele Menschen, die für andere da sind, ihre Hilfe anbieten und diese immer wieder aufs Neue auch praktizieren.
Und dies gilt im Besonderen auch dann, wenn wir mit einem Krankheits- oder gar Todesfall im engen Familienkreis konfrontiert werden.
Heute, am Totensonntag des Jahres 2024 gedenken wir insbesondere auch den im vergangenen Jahr verstorbenen Menschen in unserer Gemeinde.
Wir trauern um Familienangehörige, Freunde, Bekannte oder Nachbarn, auch um Alterskameraden oder langjährige Weggefährten in Vereinen und Kirchen.
Die Verstorbenen hinterlassen eine große Lücke. Sie waren ein Teil von uns und sie werden uns sehr fehlen.
Ich wünsche allen, die einen solchen schmerzlichen Verlust im vergangenen Jahr erleiden mussten, die notwendige innere Ruhe und Kraft, um darüber hinweg zu kommen.
Nicht zuletzt gedenken wir heute auch den Toten und Gefallenen der beiden Weltkriege, aber auch auf den vielen anderen Schlachtfeldern dieser Erde.